Phase 1: Planungsphase (Am besten mind. 1-5 Jahre vor Finanzierungsbeginn)
Hier stellt sich oft eine grundsätzliche Frage:
Wie viel Haus oder Wohnung kann und will ich mir leisten?
Man sollte als Mandant immer die Weisheit beachten:
„Bauen, um zu leben, und nicht leben, um zu Bauen"
Das gilt ebenso für Immobilienkäufe.
Viele Mandanten lassen sich genau bei diesem wichtigen Thema nicht professionell beraten und kaufen bzw. bauen über Ihren Verhältnissen. Die Freude am Eigenheim vergeht ihnen bei der Einsicht, auf Urlaube oder Hobbys verzichten zu müssen. Wenn dann noch Notfälle eintreten (Autounfall, Reparaturen, Krankheiten, Arbeitslosigkeit etc.), droht im schlimmsten Fall die Versteigerung.
Ärgerlich ist es auch, bei einer zu hohen Finanzierungssumme eine viel zu lange Laufzeit (25-35 Jahre) zu wählen, und so viel zu hohe Gebühren für das Eigenheim zu zahlen.
Wenn der finanzierbare Kaufpreis ermittelt wurde, geht es in der Planungsphase um das Thema „Eigenkapital sinnvoll ansparen“.
Es gibt Möglichkeiten der staatlichen Förderung und z.B. Möglichkeiten, bereits mit 10 % Eigenkapital eine Finanzierung vertraglich garantiert mit 30 Jahren Zinsbindung zu erhalten. Ein Paar kann zum Beispiel mit mtl. 200 € Sparrate für das Eigenheim einen Zuschuss in Höhe von mtl. 140 € hinzubekommen!
P.a. also ca. 2.400 € Ansparung und ca. 1.600 € Förderung vom Staat.
Nach 5 Jahren also ca. 12.000 € Einzahlung zzgl. ca. 8.000 € Förderung!
Also ca. 20.000 € Eigenkapital (Zinsen in der Sparphase nicht beachtet!) |
Phase 2: Aktuelle Finanzierungsanfrage
Die Kunden glauben, dass es in dieser Phase um einen guten Zins bei der Finanzierung geht. Das ist zwar einer der Punkte, auf die man achten kann, allerdings gibt es bei einer Finanzierung viel Wichtigeres!
Es geht um das Finanzierungskonzept als solches! Mann kann z.B. über Bausparen, Wohnriester, Annuitätendarlegen, Endfällig, mit oder ohne KfW Bank, über Genossenschaften, und mit unterschiedlichen Zinsbindungen und Sondertilgungsmöglichkeiten finanzieren. Auch die steuerlichen Aspekte sollte man beachten. Außerdem sollte man auf eine hohe Flexibilität achten, damit man die Raten mal reduzieren, aussetzen oder erhöhen kann, um nur ein paar Details bei einer Finanzierung zu nennen.
Das größte Problem bei einer Finanzierung ist, dass in dieser Phase jeder Fachmann (Banker, Bausparkassenfachmann, Versicherungsfachmann, etc.) den Kunden für sich gewinnen möchte. Jeder behauptet, das beste Finanzierungskonzept zu haben. Und die meisten Kunden achten insbesondere auf den Zins, der bei dem Thema aber nicht das Wichtigste ist!
Deswegen macht es genau in dieser Phase Sinn, einen unabhängigen Experten hinzuzuziehen. Er sieht sich als Sachverwalter des Kunden und analysiert die Lage des Mandanten mit seinen Zielen und Vorstellungen. |
Phase 3: Bestehende Finanzierung
Zinsen von heute in der Zukunft (1-15 Jahre) sichern:
Hier geht es meistens um das Thema Zinsbindung. Aktuell sind die Zinsen ja historisch niedrig. Was ist aber, wenn in Zukunft die Zinsbindung ausläuft? Es gibt drei Möglichkeiten, bereits heute den aktuellen Zins für ein bis maximal 15 Jahre in der Zukunft festzuschreiben! Ein Mandant kann also in der jetzigen Niedrigzinsphase den Zins sichern, sodass er z.B. in 8 Jahren, wenn seine Festschreibung ausläuft, den Zins von heute für weitere 5, 10 oder 15 Jahre erhält.
Die „neue“ Form der Eigenheimzulage:
Außerdem gibt es seit ein paar Jahren neue Möglichkeiten, das Eigenheim fördern zu lassen. Das sind zwar meistens nur ca. 1.600 € p. a., die unsere Mandanten für ihr bestehendes Eigenheim beantragen können, wenn die Restlaufzeit aber z.B. noch 8 Jahre ist, dann sind das schnell ca. 12.800 € Zuschuss direkt in die Restschulden!
Die meisten Mandanten wissen nicht, dass sie diese Förderung ganz einfach beantragen können. (Übrigens auch, wenn Sie die „alte“ Eigenheimzulage bereits erhalten haben!) |
Der Irrglaube von der Altersvorsorge
Die landläufige, scherzhafte Bezeichnung des eigenen Hauses als große Sparbüchse, ist nicht so ganz aus der Luft gegriffen. Ein eigenes Haus bietet zwar Sicherheit, als Altersvorsorge im klassischen Sinne kann man es aber nicht bezeichnen. Durch den Bezug der eigenen Immobilie spart man natürlich zunächst einmal Miete.
Man darf hierbei allerdings nicht vergessen, dass ein eigenes Haus auch instandgehalten werden muss. Speziell dann, wenn es schon einige Jahre steht und der Besitzer womöglich bereits im Rentenalter ist. Ein neues Dach, verbesserte Wärmedämmung oder neue Rohrleitungen wachsen sich schnell zu größeren Investitionen aus. Wohl dem, der dafür frühzeitig Vorsorge getroffen hat. Daher raten wir auch davon ab, bestehende Altersvorsorgeverträge zu kündigen, um das Guthaben in die Immobilienfinanzierung zu investieren.
Alles erfüllt seinen bestimmten Zweck: Das Haus bietet Ihnen Wohnraum, und ein Altersvorsorgevertrag füllt Ihre Rentenlücke im Alter auf. Das sind grundverschiedene Dinge, die man keinesfalls vermischen sollte. |